Oslo
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 18.11.2009
Oslo war der Codename für die neue
Modellierungsplattform für SOA-Lösungen. Ursprünglich war Oslo auch angekündigt als Codename für den .NET-basierten Application Server. Seit November 2008 ist aber nun das eigenständige Projekt "
Dublin" (das dann wieder im Nov 2009 zum Teil von
AppFabric wurde). Dann war Oslo eine allgemeine
Modellierungsplattform. Seit November 2009 ist Oslo nur noch
Modellierung von Datenmodellen.
Aus "Oslo" sind folgende Produkte entstanden:
1. Data Modelling Language "M"
2.
Quadrant - ein Werkzeug zur Datenmodellierung und Datenvisualisierung
3. SQL Server Modelling Services (Repository für M und
Quadrant)
4.
Windows Workflow Foundation 4.0
5. Anwendungsserver "
AppFabric" (zuvor "
Dublin" und "
Velocity" und ".Net Services")
Weitere Informationen
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http://msdn.microsoft.com/de-de/oslo/default(en-us).aspx
http://www.microsoft.com/soa/products/oslo.aspx
Zeitplan
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Erste Ankündigung: 30.10.2007, Microsoft SOA Conference
Erwähnung des Codenamens:
TechEd Europe 2007, Nov 2007 (Session von Steven Martin, Director, Product Management, Microsoft Corporation)
Erste Vorstellung einer Vorab-Version: Professional Developer Conference (
PDC) im 29.10.2008 (Website schon am 28.10. freigeschaltet): Verengung auf
Modellierung
Verengung auf Datenmodellierung: November 2009 (
PDC 2009)
Microsoft konkretisiert Modellierung mit "Oslo"
Microsoft Visionen domänenspezifischer
Modellierung werden durch die Ankündigungen auf der
PDC 2008 microsoftpdc.com etwas konkreter. Kern der
Modellierungsstrategie "Oslo" sind die
Modellierungssprache "M", der grafische Designer "
Quadrant" und ein datenbankbasiertes Repository für Modelle.
Die Sprache "M", zu den Hauptautoren der bekannte Microsoft-Vordenker Don Box, gehört dient der Definition von Datenmodellen und eigener domänenspezifischen Sprachen (
Domain Specific Language –
DSL). Die Syntax von M besteht aus drei Untersprachen: Mschema dient der Deklaration von
Datenstrukturen, Mgraph beschreibt Werte von Instanzen dieser Strukturen und Mgrammar dient der Definition eigener Sprache, die automatisiert in die Syntax von Mschema und Mgraph überführt werden.
Der Trend zur Abkehr von
XML im Haus Microsoft ist auch hier erkennbar: Im Gegensatz zu den bisherigen Redmonder Ansätzen domänenspezifischer
Modellierung ist M kein
XML-basiertes Format, sondern gehört mit geschweiften Klammern und dem Semikolon als Zeilenbegrenzer zu der C-Sprachfamilie. Verglichen mit der
XML-Welt enspricht Mschema
XSD, Mgraph
XML und Mgrammar
XSLT. M erlaubt nur Datendefinition. Kontrollstrukturen sind nicht vorgesehen.
"M" gehört in die Produktkategorie modellgetriebener Architekturen (
MDA). Microsoft will zukünftig eine Reihe domänenspezifischer
Modellierungssprachen veröffentlichen, die in ausgewählten Gebieten die Anwendungsentwicklung radikal verkürzen sollen, in dem eine prägnante
DSL in eine komplexere Zielsprache überführt werden soll. Konkret genannt wurden Mservice für Dienste und Workflows, Mweb für
ASP.NET und Mentity für die
ORM-
Modellierung mit dem
ADO.NET Entity Framework. Neben Mservice zeigte Microsoft die Überführung in
XML und SQL.
In einem gezeigten Beispiel mit "Mservice" zur Bereitstellung eines WF-Workflows über
WCF-Dienste konnte die Anzahl der durch den Entwickler selbst zu schreibenden Zeilen von rund 160 auf ein Viertel reduziert werden, ohne dabei Kontrolle und
Debuggingmöglichkeiten einzubüßen. "Mein Chef hat gesagt, wir müssen den Faktor 10 erreichen", sagte Douglas Purdy Produktmananger für "Oslo" bei Microsoft.
Derzeit besteht "M" aus der Definition des Textformats sowie zugehörigen kommandozeilenbasierten
Compilern. Die Sprachspezifikation von M will Microsoft im Rahmen der Open Specification
Promise (OSP) zugänglich machen, in der Hoffnung, dass auch andere Unternehmen Sprachen und Werkzeuge für M anbieten. Als Werkzeuge zur Erstellung von M bietet Microsoft derzeit nur einen einfachen Editor unter dem Namen "IntelliPad" sowie das grafische Werkzeug "
Quadrant" an. Eine Integration in
Visual Studio ist noch nicht verfügbar. Die Speicherung von M erfolgt in einem Repository, das als eine
Datenbank in
Microsoft SQL Server implementiert ist.
Gemäß der Erstankündigung auf der Microsoft SOA Conferenz im Oktober 2007 sollte "Oslo" eine umfassende SOA-Plattform werden. Durch die
PDC ist nun klargeworden, dass die der Name "Oslo" sich nur noch auf die
Modellierung konzentriert. Die Bereitstellung und Verknüpfung von Diensten über einen Servicebus sind nun in
Windows Azure bzw. dem unter dem Codenamen "
Dublin" angekündigten .NET-basierten Anwendungsserver enthalten.
Die Tatsache, dass die Microsoft-Sprecher in den
PDC-Keynotes nur "Oslo" nur sehr kurz erwähnte, zeigt, dass Oslo sich noch in einem sehr frühen Produktstadium befindet. "Oslo ist sehr frühe Pre-Alpha-Version und auch der Name M ist noch ein Codename", erklärte Purdy. Erkennbar ist eine Überschneidung von "Oslo" mit den schon seit 2005 verfügbaren Microsoft
DSL Tools.