Visual Studio for Applications (VSA)

Eintrag zuletzt aktualisiert am: 08.10.2010

Visual Studio for Applications (VSA) ist eine Technologie für die Erweiterbarkeit ("Customizing") von verteilten Anwendungen. VSA kann nicht nur in Windows-Anwendungen (als Nachfolger von Visual Basic for Applications), sondern auch in Web-Anwendungen für das Customizing eingesetzt werden.

VSA ist ein Teil von Script for .NET.
Namensraum Microsoft.Vsa

Achtung: VSA ist obsolet in .NET 2.0. Scripting soll implementiert werden mit direktem Zugriff auf das CodeDom. Als Zukunftstechnologie hat Microsoft auf der PDC 2005 VSTA angekündigt.

Integration in Anwendungen

Visual Studio for Applications (VSA) ist auch eine komfortable Entwicklungsumgebung für »Script for .NET«. Die VSA-Entwicklungsumgebung ist eine abgespeckte Version der Visual Studio .NET-Entwicklungsumgebung und ersetzt die VBA-Entwicklungsumgebung. Im Unterschied zur VBA-Entwicklungsumgebung unterstützt die VSA-Entwicklungsumgebung aber nicht nur VBA, sondern grundsätzlich alle .NET-Sprachen. Microsoft liefert in der ersten Version nur Unterstützung für VB.NET. Die VSA-Entwicklungsumgebung umfasst auch einen komfortablen Debugger.

VSA versus VS

VSA ist – anders als Visual Studio .NET (VS.NET) – keine eigenständige Entwicklungsumgebung, sondern eine, die in beliebige Client- und Serveranwendungen integriert werden kann.

Es ist also damit zu rechnen, dass Microsoft für Produkte, die bislang nur einen spärlichen Editor haben (z. B. DTS oder MOM), in zukünftigen Versionen eine eigene komfortable Entwicklungsumgebung anbieten werden. VSA kann auch von anderen Softwareherstellern genutzt werden.

VSA-Einsatz: Zukunft der ActiveX Scripting Hosts

Es ist aber noch unklar, ob alle Microsoft-Anwendungen, die bisher Active Scripting unterstützen (z. B. Exchange Server, SQL Server, Microsoft Operations Manager), schon in den nächsten Versionen Script for .NET bzw. VSA unterstützen werden.

VSA bedeutet nicht, dass bestehende Active Scripting Hosts in vorhandenen Anwendungen in Zukunft nicht mehr lauffähig sein werden. Ebenso wie COM/DCOM weiterhin unterstützt werden, werden auch die bestehenden Active Scripting Hosts und Engines in den nächsten Windows-Versionen noch laufen, sofern die Gesamtanwendung das neue Betriebssystem noch unterstützt. Der Fokus der Neu- und Weiterentwicklung liegt allerdings auf dem Hosting in .NET. Es ist fraglich, ob es noch Updates für das klassische Active Scripting geben wird.

VBA/Office

Script for .NET bzw. VSA werden auch VBA ablösen. Microsoft Office XP (Office 10) unterstützt aber nur VBA, da die .NET-Laufzeitumgebung und VSA zum Zeitpunkt der Fertigstellung von Office XP noch nicht fertig waren.

Web

Script for .NET bzw. VSA sind auch für die Anpassbarkeit und Erweiterbarkeit von Webanwendungen konzipiert.

VSA-Lizenzmodell

Das VSA-Lizenzmodell sieht vor, dass Microsoft für jede installierte Instanz der VSA-Entwicklungsumgebung Lizenzgebühren verlangt, nicht aber für die Auslieferung der VSA-Laufzeitumgebung (»Script for .NET«). Das Ausführen der Skripte ist also kostenlos. Da die Integration der Entwicklungsumgebung dem Softwarehersteller zusätzlich Kosten verursacht, ist damit zu rechnen, dass der Softwarehersteller diese Kosten an den Kunden weitergibt. Es wird also bei vielen Windows-Anwendungen eine normale Version ohne VSA und eine Developer Edition mit VSA geben.