Active Directory (AD)
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 20.07.2009
Das Active Directory ist der Verzeichnisdienst, den Microsoft erstmalig mit
Windows 2000 (NT 5.0) ausgeliefert und in
Windows Server 2003 (NT 5.2) verbessert hat. Mit dem
Active Directory Application Mode (
ADAM) alias
Active Directory Lightweight Directory Services existiert inzwischen auch eine funktionsreduzierte Version, die Softwarehersteller als Basis für selbst entwickelte Anwendungen nutzen können.
Das Active Directory besitzt über die Fähigkeiten von L
DAP hinaus weiteren Funktionen, z.B. die Multi-Master Replikation, die ermöglicht, dass alle Domänencontroller in einer Windows-Domäne einen identischen Satz von Daten halten.
Versionsgeschichte
Das Active Directory besitzt keine eigene Versionszählung. In jeder neuen Version von Windows Server gab es jedoch Erweiterungen an
Version 1: In Windows Server 2000
Version 2: In
Windows Server 2003
Version 2b: In
Windows Server 2003 R2
Version 3: In
Windows Server 2008
Version 3b: In
Windows Server 2008 R2
Umbenennnung
Ab
Windows Server 2008 wurde "Active Directory" zur Dachmarke über einige verwandte Dienste, z.B.
Hintergründe
Aufbau eines Active Directory
Ein Active Directory hat eine komplexe Struktur. Grundbaustein eines Active Directory sind die aus NT 4.0 bekannten Domänen. Eine Domäne besitzt einen oder mehrere im Wesentlichen gleichberechtigte Domänen-Controller (DC). Eine Unterscheidung in
Primary Domain Controller (
PDC) und Backup
Domain Controller (BDC) findet nicht mehr statt. Nach dem Multi-Master-Prinzip kann auf jedem Domänen-Controller das Verzeichnis nicht nur gelesen, sondern auch verändert werden. Lediglich die Modifikation des Schemas ist nur auf einem bestimmten ausgewählten DC, dem Schema-Master, möglich.
Sonderrollen
AD kennt einige wenige Sonderrollen, die nur ein Server haben kann. Diese werden
Flexible Single Master Operations (
FSMO) genannt. In der deutschen
MMC findet man den Begriff „Betriebsmaster“.
Bäume zu Wäldern zusammenfassen
Domänen können zu so genannten Trees (Bäumen) und diese wiederum zu Forests (Wäldern) zusammengefasst werden. Eine Site ist dagegen kein logisches Strukturierungsmittel für den Verzeichnisdienst, sondern spiegelt die physikalische Struktur des Rechnernetzes wider. Die Definition von Sites dient vor allem dazu, die Replikationslast zwischen den Domänen-Controllern eines Active Directory zu regulieren.
Auf das Active Directory kann auch mit Hilfe des WinNT-Providers zugegriffen werden. Für die Benutzerverwaltung ist davon jedoch abzuraten, da dieses Vorgehen großen Einschränkungen unterworfen ist:
- Es werden nur die im WinNT-Schema bekannten Klassen angezeigt.
- Es besteht nur Zugriff auf die im WinNT-Schema bekannten Attribute.
- Die Hierarchisierung in Organisationseinheiten ist nicht sichtbar: Alle Benutzer und Gruppen werden wie in NT 4.0 üblich in einer flachen Liste angezeigt.
Diese Einschränkung gilt jedoch nur für die Verwaltung von Benutzern, Gruppen, Computern und Organisationseinheiten sowie für die im Active Directory abgebildeten Konfigurationsinformationen. Die Verwaltung von anderen Verzeichnisobjekten wie Windows-Diensten, Freigaben, Sitzungen etc. ist im Active Directory nicht möglich, so dass dafür weiterhin ausschließlich der WinNT-Provider verwendet werden kann.