Windows Workflow Foundation (WF)

Eintrag zuletzt aktualisiert am: 13.02.2011

Windows Workflow Foundation (WF, früher auch WWF und WinWF) ist eine Klassenbibliothek zur Erstellung von interagierenden, computergestützten Arbeitsabläufen. WF die Teil seit .NET Framework 3.0. Für .NET 4.0 wurde WF wegen gravierenden Schwächen komplett neuimplementiert, allerdings sind dadurch nicht alle Schwächen beseitigt.

Frührere Namen von WF:

Windows Workflow Engine (WWE)
Windows Workflow Service (WWS)
Windows Orchestration Engine (WinOE)

Geschichte

Erste öffentliche Ankündigung und Alpha-Version: 13.9.2005 (PDC 2005 in LA)
Erschienen: 6.11.2006 zusammen mit .NET Framework 3.0
Leicht erweiterte Version zusammen mit .NET Framework 3.5
Neuimplementierung in .NET 4.0

.NET-Namensraum

.NET 3.x: System.Worfklow
.NET4.0: System.Activities

Beschreibung

Die Windows Workflow Foundation (WF) ist eine Infrastruktur für langlebige, computergestützte Arbeits-abläufe, typischerweise mit Benutzerinteraktionen, während deren der Workflow ruhen muss. WF ist weder ein Server noch eine Endbenutzeranwendung, sondern nur eine .NET-basierte Klassenbibliothek mit Laufzeitumgebung zur Erstellung selbiger. Die Workflows kann einer Entwickler in einem Designer innerhalb von Visual Studio grafisch gestaltet. Dieser Designer kann auch in eigene .NET-Anwendungen integriert werden, sodass die Gestaltung von Workflows auf Endbenutzer übertragen werden kann. Die Speicherung der Workflows erfolgt in XML-Dateien.

Zur Unterstützung der Langlebigkeit kann WF einen Workflow persistieren und zu einem späteren Zeit-punkt an der persistierten Stelle wieder aufnehmen. Zudem Unterstützung WF eine Ablaufverfolgung (Tracking), mit der nachvollzogen werden kann, wann sich ein Workflow in welchem Zustand befand.
WF unterstützt verschiedene Arten von Workflow-Sprachen, zum Beispiel Sequenzdiagramme, Flussdia-gramme und Zustandsdiagramme. Alle bisher verfügbaren Notationen sind jedoch Microsoft-propietäre Sprachen. Eine im Jahr 2007 von Microsoft gestartet Implementierung des Standards Business Process Execution Language (BPEL) erscheint wieder im Sande verlaufen zu sein.

WF selbst stellt nur primitive Workflow-Aktivitäten wie Sequenz, Variablenzuweisung, Schleife, Bedin-gungen, Methodenaufruf, Serviceaufruf, Parallelisierung, Persistenz, Verzögerung, Transaktion und Kom-pensation bereit. Es obliegt dem Entwickler selbst, Geschäftsprozessaktivitäten zu schaffen.
Kritisch bei WF ist die gegenüber normalem Programmcode stark verlangsame Ausführungszeit. Dies gilt auch für WF 4.0, obwohl Microsoft u.a. dem Hintergrund der niedrigen Leistung diese Bibliothek zwi-schen .NET 3.5 und .NET 4.0 komplett neuimplementiert hatte.