IntelliTrace

Eintrag zuletzt aktualisiert am: 24.05.2022

Die große neue Funktion im Debugger in Visual Stduio 2010 ist IntelliTrace. Während der Beta-Phase war der Name dieser Funktion noch sprechender: Historical Debugger. IntelliTrace zeichnet während einer Debugger-Sitzung laufend Daten auf. Dies sind zum einen Interaktionen mit dem System (z.B. Mausklicks, Dateisystemzugriffe, Registryzugriffe, Starten von Threads, Datenbankzugriffe, Datenbindung, Laden von XML-Dokumenten) und zum anderen Methodenaufrufe innerhalb des Programmcodes.

Es gibt zwei Ansichten: Ereignisansicht (Events View) und Aufrufansicht (Call View). In beiden Ansichten kann man an die einzelnen Zwischenstationen zurückspringen und dort auch konkrete Werte der Vergangenheit sehen. Leider bezieht sich diese Werteanzeige immer nur auf Methodenparameter. Die Inhalte lokaler Variablen, der Instanzen-Variablen und statischer Variablen werden nicht gespeichert; wie bisher sieht man von ihnen nur den Zustand am aktuellen Haltepunkt.

Interessant bei IntelliTrace ist, dass man diese Daten auch außerhalb von Visual Studio mit dem Kommandozeilenwerkzeug intellitrace.exe aufzeichnen kann. Die entstandenen .tdlog-Dateien können dann in Visual Studio geöffnet werden, um wieder zu der gleichen Ansicht zu kommen, die man beim Debugging in Visual Studio gehabt hätte. Einigen Entwicklern funkeln nun schon die Augen bei dem Gedanken, das Werkzeug auf Kundensystemen, bei denen ihre Anwendung nicht korrekt läuft, einzusetzen.

EINSCHRÄNKUNGEN

1. Leider gibt es die IntelliTrace-Funktion aber nur dann, wenn man in die mehr als 10.000 Euro teure Ultimate-Version von Visual Studio 2010 investiert.
2. Die Funktion ist nur beim Ablauf im 32-Bit-Modus möglich.
3. Mit IntelliTrace kann man nur .NET-Anwendungen überwachen.