Microsoft BUILD-Konferenz 2017
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 16.05.2017
Vom 10. bis 12. Mai fand in Seattle Microsofts Entwicklerkonferenz Build 2017 statt. Es folgende die wichtigsten Neuigkeiten:
# .NET Core
.NET Core 2.0 ist in einer ersten Preview-Version erschienen.
.NET Core 2.0 implementiert
.NET Standard 2.0 und soll so rund 70% der
Softwarekomponenten auf nuget.org nutzen können.
Bis Ende 2017 sollen auch
Windows 10 Universal Apps den
.NET Standard 2.0 realisieren.
.NET Core 2.0 läuft nun auch auf Windows auf ARM32- und ARM64-Prozessoren.
Der neue .NET Store bietet einen zentralen Speicherplatz für Assemblies, die in mehreren Anwendungen verwendet werden und nicht in die Anwendungsinstallationsverzeichnisse sollen.
# ASP.NET Core
ASP.NET Core 2.0 ist in einer ersten Preview-Version erschienen.
Die Preview-Version erfordert .NET Core 2.0 als Basis. Nach Benutzerprotesten hat Microsoft eingewilligt, dass ab der zweiten Preview-Version auch wieder
.NET Framework 4.6.1 oder höher unterstützt wird.
ASP.NET Core bietet Unterstützung für die C#-7.0-Syntax in Views.
Views können nun vorkompiliert werden
"
Razor Pages" bezeichnen Views, die ohne Controller auskommen.
Das Metapaket Microsoft.AspNetCore.All richtet alle verfügbaren
Nuget-Pakete für ASP.NET Core und Entity Framework Core ein. Die Deploymentpaketerstellung eliminiert dann aber alle nicht verwendeten Assemblies.
# Entity Framework Core
Entity Framework Core 2.0 ist in einer ersten Preview-Version erschienen.
Mit globalen Filtern kann der Entwickler im Kontext konfigurieren, dass alle folgenden Abfragen eine Bedingung automatisch berücksichtigen (z.B. für Mandantenfähigkeit und Soft Delete)
In
Entity Framework Core 2.0 hat Microsoft in manchen Situationen die Übersetzung von
LINQ zu SQL verbessert und führt nun mehr Befehle in der
Datenbank statt im RAM aus - das gilt aber weiterhin nicht für wichtige Operationen wie GroupBy und Union.
Unterstützung für Like durch EF.Functions.Like()
Manuelle Nutzung von kompilierten Abfragen.
# XAML
Microsoft will die verschiedenen Dialekte der Oberflächenbeschreibungssprache XAML unter dem Titel "
XAML Standard" vereinheitlichen.
Der
XAML Standard steckt aber noch in den Kinderschuhen, da aktuell gerade einmal acht
Steuerelemente rudimentär spezifiziert sind.
Den Standard will Microsoft bis Jahresende 2017 vorlegen; wann und wie er dann in den bestehenden Implementierungen umgesetzt wird, blieb offen. Ob Microsoft rechtzeitig wird liefern können, bevor noch mehr Entwickler von XAML zu
HTML wechseln, ist zweifelhaft.
# Entwicklertools
Visual Studio 2017 Update 2 ist erschienen.
Mit der Vorabversion von Update 3 erhält
Visual Studio 2017 Continuous-Delivery-Unterstützung für in Azure gehostete ASP.NET- und ASP.NET-Core-Anwendungen.
Beim Einsatz von
Docker-
Containern ist
Container-übergreifendes
Debugging möglich.
Der Visual Studio Snapshot
Debugger liefert Stack-Informationen von in Azure laufenden Anwendungen, die auf einen Laufzeitfehler oder Breakpoint stoßen.
Das Live
Unit Testing gibt es nun auch für .NET Core-Projekte.
Die Entwicklung von .NET-Core-2.0-Anwendungen erfordert das
Visual Studio 2017 Update 3; zukünftig soll aber kein Update der
IDE bei neueren .NET-Core-Versionen mehr notwendig sein.
Visual Studio for Mac, basierend auf dem zugekauften
Xamarin Studio, ist erstmalig als stabile Version erschienen.
Der neue Xamarin Live Player App vereinfacht das
Debugging auf
iOS- und
Android-
Hardware und ermöglicht dort auch eine schnelle Vorschau von Oberflächen.
#PowerShell
Eine erste Beta-Version gibt es von
PowerShell Core 6.0, der plattformunabhängigen Implementierung für Windows, MacOS und
Linux.
Mit nur 460 Befehlen auf Windows, 350 Befehlen auf
Linux und Mac OS fällt der Funktionsumfang allerdings deutlich geringer aus als der der bisherigen PowerShell 5.x für Windows.
Das PowerShell-
Add-In für
Visual Studio Code ist als Version 1.0 erschienen.
#Azure
Weitere KI-Dienste sollen Azure zur "Intelligent Cloud" machen.
Die gezeigte Überwachung der Handlungen von Menschen ist aber zweifelhaft.
In Azure hostet Microsoft nun neben dem eigenen
SQL Server als relationale
Datenbanken auch
MySQL und
PostgreSQL als Dienst.
Das Azure Web Portal [
https://portal.azure.com] bietet nun einen in den Browser integrierte Bash-Console mit denen eine kommandozeilenbasierte Verwaltung möglich ist. Zukünftig sollen die Nutzer zwischen Bash und PowerShell wählen können.
Es gibt nun Azure Azure-Verwaltungsapps inkl. dieser Shell für
iOS und
Android (von Windows Phone war keine Rede).
Windows
Das nächste "Fall Creators Update" von
Windows 10 erhält ein neues Design mit Namen "
Microsoft Fluent Design System" (alias "
Neon").
Eine Cloud-basierte Zwischenablage wird den Datenaustausch zwischen Windows und
iOS- und
Android-Mobilgeräten ermöglichen.