Visual Studio for Mac

Eintrag zuletzt aktualisiert am: 12.11.2023

Visual Studio for Mac ist keine Portierung des bisherigen "Visual Studio", das nur auf Windows läuft, sondern basiert auf dem Anfang 2016 im Rahmen der Akquise von Xamarin [https://www.heise.de/developer/meldung/Microsoft-und-die-NET-Mono-Firma-Xamarin-Diese-Uebernahme-war-reichlich-ueberfaellig-3117827.html] miterworbenen Produkt "Xamarin Studio", das wiederrum auf dem kostenfrei Mono Develop [http://www.monodevelop.com/] fußt.

Erstankündigung: 14.11.2016 (versehentlicher Blogeintrag), offiziell erst ab 16.11.2016 auf der connect() 2016-Konferenz

Microsoft hat am 30.8.2023 verkündet, dass Visual Studio for Mac am 31. August 2024 eingestell wird.
https://www.heise.de/news/Visual-Studio-2022-Nicht-mehr-fuer-Mac-nur-noch-fuer-Windows-9290417.html

Hintergründe

Das neue Visual Studio für Mac OS/X ist auch nicht zu verwechseln mit Visual Studio Code (VSCode), dem plattformneutralen Editor, den Microsoft im Rahmen der BUILD-Konferenz 2015 erstmal vorstellt [https://www.heise.de/developer/meldung/Build-2015-Microsoft-stellt-Visual-Studio-fuer-OS-X-und-Linux-vor-2629280.html] und den Microsoft derzeit in Siebenmeilenstiefeln weiterentwickelt (aktuelle Version ist 1.7, siehe https://code.visualstudio.com/). Während VSCode ein auf HTML und JavaScript basierender Editor mit IntelliSense mit Debugger ist, versteht sich Visual Studio für Mac OS/X als eine integrierte Entwicklungsumgebung mit Projektsystem, grafischen UI-Designern, Integration in die Roslyn-Compiler-Plattform [https://www.heise.de/ix/artikel/Scheibenweise-1475294.html], Refactoring- und Code-Analyse-Funktionen, Debugging sowie integriertem Build-System auf Basis von MSBuild. Natürlich fehlt auch eine Integration mit Microsoft Cloud-Plattform Azure nicht.

Im ersten Schritt unterstützt die neue IDE im Sinne der Microsoft-Strategie "Mobile-First, Cloud-First" [http://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-Chef-schwoert-Partnerfirmen-auf-neuen-Kurs-ein-2261789.html] aber nur die Entwicklung von Xamarin-Apps für iOS und Android sowie Webanwendung und REST-basierten Webservices mit .NET Core. Bei den Programmiersprachen kann der Entwickler zwischen C# und F# wählen. Die ebenfalls in der .NET-Welt noch weit verbreitete Sprachen Visual Basic .NET [http://www.dotnet-lexikon.de/VisualBasicNET/lex/223.aspx] und C++/CLI [http://www.dotnet-lexikon.de/CCLI/lex/3027.aspx] werden zunächst nicht unterstützt. Ob und wann Microsoft hier weitere Sprachen und andere Projektarten nachrüsten will, wurde noch nicht bekanntgegeben.

Visual Studio for Mac umfasst neben der Codebasis von Xamarin Studio auch Programmcode aus Visual Studio Code für die Unterstützung von JavaScript und TypeScript. Unterstützt in der neuen IDE werden auch Textmade Bundles, die es auch für Visual Studio Code gibt.

Die Ausweitung der IDE-Angebote von Microsoft auf Mac OS/X war ein zu erwartender Schritt, nachdem der früher nur auf sein eigens Betriebssystem Windows fokussierte Konzern in den letzten zwei Jahren bereits Produkte wie .NET, SQL Server und PowerShell für andere Betriebssysteme geöffnet hat.

Xamarin Studio wird nicht mehr weiterentwickelt.