Microsoft Azure
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 17.11.2016
Autoren: Manfred Steyer &
Dr. Holger Schwichtenberg
Microsoft Azure (vormals:
Windows Azure; Umbenannt am 3.4.2014) ist der Oberbegriff für das
Cloud Computing-Angebot von Microsoft. Es beinhaltet sowohl Lösungen die dem Ansatz Plattform-as-a-Service (PaaS) als auch dem Ansatz Infrastructure-as-a-Service (
IaaS) zugerechnet werden können. Die Dienste werden über 8 international verteilte Rechenzentren (4 in den USA, 2 in
Europa, 2 in Asien) angeboten. Der SLA von Microsoft sieht eine Verfügbarkeit von 99.95 % vor, sofern man jeden Anwendungsfall durch min. zwei gemietete Rechner unterstützt.
Geschichte
Erstankündigung:
PDC 2008 (Oktober 2008) Auch auf der
PDC 2009 und
PDC 2010 war Azure das Hauptthema.
Inbetriebnahme: 1.2.2010
Technische Basis
Basis für Azure sind eine leicht modifizierte Version von
Windows Server 2008,
.NET 3.5 und
Microsoft SQL Server 2008. Microsoft betreibt weltweit mehrere Rechenzentren, in denen jeweils viele tausend dieser Server-Systeme in
Containern mit jeweils ca. 2500 Rechnern leben.
Die folgenden Dienste werden durch Microsoft Azure geboten:
- Virtuelle Maschinen
- Cloud Services (Basis für mehrschichtige PaaS-Anwendungen)
- Web Sites
- Building Blocks (Dienste, die bei der Entwicklung von Cloud-Anwendungen unterstützen) Zu den Building Blocks zählen:
- SQL Azure (SQL-Server als PaaS-Angebot)
- Storage (Hochskalierbarer nicht-relationaler Datenspeicher)
- Traffic Manager
- Caching (verteilter Netzwerk-Cache)
- Service Bus (Message Queues, Topics, Relaying)
- Access Control und Azure Active Directory (Security Token Service und Verzeichnisdienst)
- Media (Dienste zum Verwalten und Bearbeiten von Medien-Dateien)
- CDN
- Networking (VPNs zwischen lokalen Standorten und Standorten in der Cloud)
- HDInsight (Big Data, Hadoop)
Entwicklung
Die Entwicklung mit .NET wird unterstützt durch eine Erweiterung für
Visual Studio mit Namen "
Windows Azure Tools for Cloud Services". Allerdings ist
Windows Azure nicht auf .NET beschränkt, sondern unterstützt "alles, was auch unter Windows ausgeführt werden kann", darunter Programme, die mit
Java,
PHP,
Ruby oder Phyton geschrieben wurden. Die Dienste von
Windows Azure werden über
REST-Schnittstellen angeboten, sodass sie von jeder Programmierplattform aus genutzt werden können. Für einige Plattformen, wie .NET, Node.js,
PHP,
Java, Phyton,
iOS,
Android oder Windows (Phone) 8, stehen darüber hinaus auch
SDKs, welche sich auf diese
REST-Schnittstellen abstützen, zur Verfügung.
Administration
Website (erste Version: HTML-basiert, zweite Version: Silverlight-basiert, dritte Version:
HTML5-basiert)
Webservices
Remote Desktop (ab November 2010)
Beim ersten Betrachten des Azure-Konzeptes werden Erinnerungen wach an Microsoft
MyServices (Codename "
Hailstorm").
MyServices war einer der sechs Bausteine im ursprünglichen Konzept von .NET in den Jahren 2000/2001. Microsoft wollte so genannte "Building Block Services" wie
Authentifizierung, Kalender, Aufgabenliste und Notizen als
SOAP-basierte
Webservices bereitstellen, die Anwender in eigene Anwendungen integrieren können. Microsoft machte
MyServices zum zentralen Thema der
PDC 2001. Aufgrund des Widerstandes der Anwender