Durable Service
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 09.01.2009
Persistente Dienste (Durable Services) sind
WCF-Dienste, die zwischen zwei
Methodenaufrufen den Zustand der Dienstklasse in einer
Datenbank persistieren können. Dies ist besonders geeignet für lang andauernde Kommunikationsbeziehungen, also zwei Computern, die über einen längeren Zeitraum miteinander in Kontakt stehen. Während dieser Zeit soll auf dem Server ein Zustand verwaltet werden. Der Client kann zwischen-zeitlich sogar beendet werden und dennoch später die Kommunikation wieder aufgenommen werden. Dazu persistiert der Server den Zustand in einer
Datenbank. Die notwendigen Token zur Identifizierung des Clients werden automatisch ausgetauscht.
Microsoft hat diese Idee aus
Windows Workflow Foundation (WF) übernommen und bietet sie seit
.NET 3.5 auch für
WCF an. Allerdings ist das
Datenbankschema ein anderes (viel einfacher). Die persistenten Dienste benötigen nur eine Tabelle (InstanceData) und fünf gespeicherte Prozeduren.
Anders als bei dem Persistenzdienst in WF hat man bei dem
WCF-Persistenzdienst die Wahl zwischen binärer
Serialisierung und
XML-
Serialisierung (serializeAsText="true|false"). WF kann nur binäre
Serialisierung. Wie bei WF liefert Microsoft nur einen Provider für
Microsoft SQL Server, man kann sich aber eigene Provider schreiben.
Folgende Punkte sind zu beachten:
- hilfe der im .NET Framework 3.5 Redistributable mitgelieferten SQL-Skripte (SqlPersistencePro-viderSchema.sql und SqlPersistenceProviderLogic.sql) muss man die Datenbankstruktur und die zugehörigen gespeicherten Prozeduren anlegen. Zu beachten ist, dass die Skripte die Datenbank selbst nicht anlegen. Man muss erst eine leere Datenbank mit beliebigem Namen erzeugen und die Skripte legen dann dort die benötigten Elemente an.
- Eine Dienstklasse, die persistent werden soll, muss mit [DurableService] (Namensraum: System.ServiceModel.Description, Assembly: System.WorkflowServices.dll) annotiert sein. Die Schnittstellendefinition bleibt unverändert.
- Die Methode, nach deren Ende ein Speichervorgang erfolgen soll, muss mit [DurableOperation] annotiert sein. Durch die Zusätze CanCreateInstance und CompletesInstance kann man die Lebens-dauer einer Sitzung steuern.
- In der Konfigurationsdatei muss man die Verbindung zur Datenbank festlegen:
<connectionStrings>
<add name="CS_
WCFServerData" connectionString="Data Source=ServerName;Initial Catalog=
WCFServerData;Integrated Security=
SSPI"/>
</connectionStrings>
<!-- Persistente Dienste -->
<behavior name="Persistenz">
<persistenceProvider type="System.ServiceModel.Persistence.SqlPersistenceProviderFactory, System.WorkflowServices, Version=3.5.0.0, Culture=neutral, PublicKeyToken=31bf3856ad364e35"
connectionStringName="CS_
WCFServerData"
persistenceOperationTimeout = "00:00:10"
lockTimeout="00:01:00"
serializeAsText="false"/>
<serviceMetadata/>
<serviceDebug include
ExceptionDetailInFaults="True" />
</behavior>
- Der WCF-Dienst muss mit einer speziellen Kontextbindung (z. B. basicHttpContextBinding, wsHttpContextBinding) konfiguriert werden. Eine Kontextbindung erlaubt den Austausch einer ID zwischen Client und Server, die der Wiedererkennung der Sitzung dient (vgl. Sitzungs-ID in ASP.NET). Außerdem muss man das oben definierte Dienstverhalten zuordnen.
<!-- ZU
STANDSDIENST -->
<service behaviorConfiguration="Persistenz" name="de.
WWWings.Dienste.Zustandsdienst">
<endpoint address ="http://localhost:89/
WWWings/Zustandsdienst" binding="wsHttpContextBinding" contract="de.
WWWings.Dienste.Izustandsdienst"/>
<endpoint address="http://localhost:89/
WWWings/Zustandsdienst/mex" binding="mexHttpBinding" contract="IMetadataExchange"/>
</service>
Im Client ist zunächst nichts weiter zu beachten. Einen
Proxy kann man wie gewohnt über Add Service Reference erstellen und nutzen wie jeden anderen
WCF-Dienst. Der Client eines persistenten Dienstes hat aber die zusätzliche Möglichkeit, das vom Server gesendete Identifizierungs-Token lokal zu per-sistieren und zu einem späteren Zeitpunkt in einer neuen Instanz des Clients wieder zu verwenden. Auf diese Weise kann die Kommunikation fortgesetzt werden, selbst wenn der Client zwischenzeitlich beendet war.